TalkTimes über künstliche Kunst und KI in der Musik

Das Roboter-Team mit Claudia Janet Birkholz, Prof. Dr. Kai-Uwe Kühnberger und Prof. Dr. Frank Kirchner Foto von Andreas Caspari

Das Gesprächskonzert zu dem Thema „KI-Systeme & Musik“ bildete am 18. Mai in der Weserburg den Auftakt. Die Fragestellung: Können Roboter tanzen oder musizieren?
Prof. Dr. Frank Kirchner, Leiter des DFKI in Bremen, entwickelte mit seinem Team, der Uni Bremen, einen Roboter der tanzen kann! Eine Kostprobe davon gab es in der Talk-Runde mit Prof. Dr. Frank Kirchner und Prof. Dr. Kai-Uwe Kühnberger, der ebenfalls seit Jahren zur KI forscht. Den tanzenden Roboter haben wir für euch auch auf Instagram eingestellt. Klickt mal rein: https://www.instagram.com/realtime_bremen/

Eine weitere TalkTime gab es am 20. Mai. Über das spannende Thema „Künstliche Kunst – ist das möglich?“ sprachen Prof. Dr. Dagmar Borchers, Philosophin der Universität Bremen, Prof. Dr. Arvid Kappas, Psychologe an der Constructor University und Prof. Dr. Frank Kirchner, Leiter des DFKI in Bremen.

Fotos: Andreas Caspari

Menschliche und Roboter-Perkussionisten in Imitation Game

Interaktive Komposition für menschliche und Roboter- Perkussionisten Foto von Andreas Caspari

Das realtime–festival zu Gast in der Weserburg, Museum für moderne Kunst: Am 18. Mai 2023 wurde dem Publikum mit Imitation Game ein außergewöhnliches KI-Konzert präsentiert.
In der interaktiven Komposition von Artemi-Maria Gioti, für menschliche und Roboter-Perkussionisten, spielte ein von künstlicher Intelligenz gesteuertes Schlagzeug zusammenmit dem Perkussionisten Manuel Alcaraz Clemente.

Fotos: Andreas Caspari

Künstler

Manuel Alcaraz Clemente – Schlagzeug
Artemi-Maria Gioti – Komponistin

Weitere Informationen zum Werk und den Künstlern gibt’s hier: Imitation Game

Fotos von der Kösterpreis-Aufführung SWANGATE

Ensembles COCAINE HIPPOS Foto von Andreas Caspari

SWANGATE – A GATHERING ABOUT BIRD SONGS AND ANIMATRONICS

Das Siegerprojekt SWANGATE des Ensembles COCAINE HIPPOS (Köster-Preis 2023) ist Musik, Video-Kunst, Robotik, Künstliche Intelligenz und Performance – ein fantasievolles, hochsinnliches und zeitgenössisches Musiktheater. Unser Fotograf, Andreas Caspari, fing am 20. Mai die einmalige Atmosphäre in der Schaulust Bremen ein.

Fotos: Andreas Caspari

Weitere Informationen zu den Künstlern gibt’s hier: SWANGATE (UA) – Siegerprojekt des Köster-Preises 2023

Mehr als 1600 Besucher beim Realtime-Festival 2023 

Preisverleihung Köster-Preis 2023 | realtime–festival

Internationales Festival für Neue Musik hat Besucherzahl verdoppelt 

Unter dem Titel „Mensch – Musik – Maschine“ fand von Mittwoch, 17. bis Sonntag, 21. Mai, zum zweiten Mal das „realtime – internationales festival für neue musik bremen“ an verschiedenen Veranstaltungsorten in Bremen statt. Veranstaltet wurde das Festival von „realtime – forum neue musik e. V.“. 

realtime-festival Preisverleihung Köster-Preis 2023
(Foto: Andreas Caspari) Preisstifter Dr. Gerhard Köster (2.v.l.) und Claudia Janet Birkholz (3.v.r.) überreichten den Köster-Preis 2023 gemeinsam mit den Jury-Mitgliedern Sylvia Armbruster (2.v.r.) und Jochen Biganzoli (4.v.r.) an die Mitglieder des Ensemble „Cocaine Hippos“ für ihr Projekt „Swangate“. Der Köster-Preis ist mit 30.000 Euro der höchstdotierte Preis für Neue Musik in Deutschland.

Mehr als 1600 Menschen besuchten in diesem Jahr die verschiedenen Konzerte, Workshops und Lectures. „Ganz besonders glücklich sind wir darüber, dass wir auch ein sehr junges Publikum erreichen konnten. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“ freut sich Claudia Janet Birkholz, die künstlerische Leiterin des Festivals. Ihr Konzept, die Vielfalt der zeitgenössischen klassischen Musik auf der Bühne zu präsentieren, brachte Menschen jeden Alters zusammen. 

Höhepunkt des Festivals war die Verleihung des Köster-Preises an das Ensemble „Cocaine Hippos“ für ihr Projekt „Swangate“. Der Preis, für den sich Kulturschaffende aus vielen Ländern beworben hatten, ist mit 30.000 Euro der höchstdotierte Preis im Bereich der Neuen Musik in Deutschland. Das Werk wurde am vergangenen Sonnabend in der Schaulust am Güterbahnhof uraufgeführt und anschließend prämiert. 

Das nächste Realtime-Festival wird 2025 stattfinden, wieder im Mai und dann unter dem Motto „Illusion und Wirklichkeit“. 

SWANGATE (UA) – Siegerprojekt des Köster-Preises 2023

Cocaine Hippos2 Foto von Arda Yurdusev

A GATHERING ABOUT BIRD SONGS AND ANIMATRONICS

SA | 20. Mai 2023
20:00 Uhr Uraufführung: SWANGATE
21:00 Uhr Preisverleihung des Köster-Preises 2023
Schaulust Bremen

Das Gewinner-Team des Köster-Preises steht fest!
Seit Beginn des Jahres 2022 konnten sich internationale Teams mit einem neuartigen Aufführungskonzept für Neue Musik bewerben, um den diesjährigen Köster-Preis zu gewinnen. Ausgestattet mit 30.000 Euro ist dieser Preis einer der höchstdotierten Auszeichnungen im Bereich der Neuen Musik. Eine international besetzte Experten-Jury ermittelte das Siegerprojekt, das am Samstag, 20. Mai, um 20 Uhr in der Schaulust in Bremen während des „realtime-festivals“ uraufgeführt wird.

Was ist SWANGATE?

Eine künstliche Intelligenz hat die Welt in Form von Robotervögeln erobert, mit denen nur über Ton kommuniziert werden kann.
Die klassische Theaterbühne verwandelt sich in eine rituelle, ornithologische Versammlung und einen Ort des Miteinanders, des Austauschs von Wissen, wobei allerdings die Grenzen zwischen Gut-Falsch oder Wahrheit-Lüge verschwimmen. Denn hier zeigt sich einerseits ein Zufluchtsort, der vor der Außenwelt, vor Regierungsdrohnen und künstlicher Überwachung sicher scheint. Auf der anderen Seite entsteht ein klaustrophobisches Panoptikum, in dem Abwehr- und Sicherheitsmaßnahmen gegen die Gefahren der heutigen Gesellschaft dominieren.
Künstliche Vögel kommentieren Deep-State-Szenarien (eine Art Schattenregierung verfolgt ihre eigene Agenda und entzieht sich der Kontrolle durch das Parlament), die in der aktuellen Gesellschaftsdebatte eine bedrohliche Rolle spielen. Eine Form der staatlichen Überwachung wurde bereits von George Orwell in seinem Roman 1984 dargestellt und später von Philosophen wie Michel Foucault skizziert.
Das Stück spielt mit der Grenze zwischen Realitäten, zwischen surrealen Szenarien zur antifaktischen Erklärung der Welt und der sehr realen, existentiellen und überwältigenden Erfahrung unseres digitalen Informationszeitalters.

Zentrales Motiv – Der Schwarze Schwan

Die Ikonographie des schwarzen Schwans nimmt hier eine zentrale Rolle ein. Es taucht während des gesamten Stücks in Form von diversen musikalischen Zitaten auf, die live gespielt werden: Olivier Messiaens „Catalogue d’oiseaux“, Pjotr Tschaikowskys „Schwanensee“, ebenso Zitate von M.I.A. und der K-Pop-Gruppe BTS. Auch lehnt sich die Produktion an die filmischen Hommagen von Alfred Hitchcocks „The Birds“ und Darren Aronofskys „Black Swan“ an.
Im dramatischen Höhepunkt manifestiert sich die Metapher in Form einer sich bewegenden und singenden animatronischen Figur und wird zum Hauptgegner der Künstler:innen.

Das Bild des Schwarzen Schwans bezieht sich dabei auf eine Theorie Nassim Nicholas Talebs aus dem Jahr 2001. Er beschreibt die Metapher des Schwarzen Schwans als ein Ereignis, das aufgrund der niedrigen Wahrscheinlichkeit völlig unerwartet eintritt und die Menschheit erstaunt. Zuvor wurde das Ereignis bei jeder Art von Risikobewertung durch Politik und Öffentlichkeit nicht einkalkuliert. Laut Taleb werden diese Ereignisse erst im Nachhinein rationalisiert und spielen, obwohl sie sehr selten sind, tatsächlich eine weitaus größere Rolle in der Menschheitsgeschichte als angenommen.

Die im Stück SWANGATE dargestellte (scheinbare oder wirkliche) Übernahme der Performance durch eine KI kann als ein Black-Swan-Event bezeichnen werden.
SWANGATE zeigt, wie unsere Gesellschaft widerstandsfähiger gegen plötzliche und grundlegende Veränderungen werden kann, nicht indem sie diese missachtet, sondern indem sie das Ereignis mit neuen Visionen und Handlungen annimmt.

Mensch und Technik – eine besondere Verbindung!

SWANGATE verleiht dem Bereich des zeitgenössischen Musiktheaters eine Neuartigkeit mit der Kombination aus augenzwinkerndem Gesellschaftskommentar und Guerilla-Theater-Show, klassischer Ballettinszenierung, einem suggestiven Bühnenkonzept und dem Einsatz modernster Technik wie Computer-Visionen, künstlicher Intelligenz und Robotik. Nicht nur durch seinen gesellschaftsaktuellen Inhalt, sondern auch durch die technischen und kompositorischen Werkzeuge, die während der Aufführung eingesetzt werden, versucht dieses Projekt die Grenzen des Genres auf innovative Weise herauszufordern.
Das Stück ist als Dreiakter realisiert. Es geht von einer beschwörenden Klangumgebung ausgeht, steigert sich zu einer Apotheose und gipfelt in ihren musikalischen und theatralischen Höhepunkt, in dem die Erwartungen an Wahrheit und Fiktion auf den Kopf gestellt werden. Die Verbindung zwischen Menschheit und Technik scheint untrennbar.

Künstler:innen:
COCAINE HIPPOS – Konzept, Komposition & Performance
Bernat Pont Anglada – COLIBRI
João Calado – FALCON
Severin Dornier – RAVEN
Mireia Pellisa Martin – PENGUIN
Karolina Jansova – LEMČÍK – Szenografie

Jury Begründung für den Köster-Preis 2023 – SWANGATE

Die Gruppe COCAINE HIPPOS laden uns mit SWANGATE zu einer „immersiven“ Erfahrung ein und das in einem wirklich umfassenden Sinne: Musik, Video-Kunst, Robotik, Künstliche Intelligenz und Performance, in die das Publikum mit eingebunden werden soll, versprechen ein fantasievolles, hochsinnliches und zeitgenössisches Musiktheater, das durch einen spannenden Überwältigungsfuror für die Neue Musik einnehmen will.
Die Auseinandersetzung mit der Welt, in der wir leben oder die uns bald erwartet, wird uns in einer theatralisch-musikalischen Dystopie vor Augen geführt: Verschwörungstheorien, staatliche Überwachung, Wahrheit und Fiktion, Mensch und Technologie.
Die spielerische und humorvolle Konzeption hat die Jury vom ersten Moment an begeistert und auf vielen Ebenen angesprochen und wir sind sehr gespannt auf das Live-Erlebnis.

Das ist die Jury des Wettbewerbs.

Imitation Game

Imitation-Game Foto von Nicolae David

Konzert für Schlagzeuger und Perkussion-KI

DO| 18. Mai 2023
18.00 Uhr Konzert: Imitation Game
Weserburg Museum für moderne Kunst / Otte-Klanghaus

Am Donnerstag, 18. Mai, wird in der Weserburg Museum für Moderne Kunst das Stück der griechischen Komponistin Artemi-Maria Gioti während des realtime-festivals aufgeführt.
Das Stück setzt sich, passend zum Motto „Mensch-Musik-Maschine“ des Festivals, mit den aktuellen Tendenzen der Technik im Bereich der Neuen Musik auseinander.

Kann eine Künstliche Intelligenz (KI) Schlagzeug spielen?

Die Komponistin Artemi-Maria Gioti hat sich dieser Frage gestellt. Für ihr Werk Imitation Game entwickelte sie ein robotisiertes Schlagzeug, das KI-gesteuert mit einem menschlichen Schlagzeuger im Duett spielt. Da dieses Miteinander eine Art Improvisationsmusik ist, klingt dieses Zusammenspiel bei jeder Aufführung anders. Das KI-Schlagzeug reagiert auf die rhythmischen, klanglichen und dynamischen Vorgaben des Duettpartners ebenso wie der Schlagzeuger auf die Vorgaben des Roboter-Schlagzeugers. Das Publikum kann hören und beobachten, wie sich beide „Musiker“ gegenseitig befruchten.

Das Stück dauert etwa eine Viertelstunde und wird zweimal gespielt. Vor dem ersten und zweiten Kurzkonzert wird die künstlerische Leiterin des Festivals, Claudia Janet Birkholz, mit der Komponistin über die Besonderheiten des Stücks, die Variationen und die komplizierte Apparatur sprechen. Denn vorab bauten der Schlagzeuger und die Komponistin mehrere Tage lang beide Schlagzeuge auf und stimmten sie untereinander ab.
Nach dem Konzert beantwortet Artemi-Maria Gioti die Fragen des Publikums.

In Kooperation mit der Weserburg Museum für moderne Kunst Bremen

Künstler:innen.
Artemi-Maria Gioti – Komponistin
Manuel Alcaraz Clemente – Perkussion
Werk: Imitation Game (2018) von Artemi-Maria Gioti

Ticket: 15 € / ermäßigt: 12 € im VVK über Nordwest-Ticket sowie an der Abendkasse
(ermäßigt sind alle Menschen bis 30 Jahre, Auszubildende, Studierende, Rentner*innen, Erwerbslose und Schwerbeschädigte)

Hintergründe

Artemi-Maria Gioti

Artemi-Maria Gioti

Artemi-Maria Gioti ist eine Komponistin und Forscherin, die transdisziplinär zwischen Kunst, Wissenschaft und Technologie arbeitet. Ihre Forschungsinteressen umfassen Computational Intelligence, Musikrobotik, Sonifikation sowie kollaborative und partizipative Klangkunst.

Gioti wurde 1990 in Griechenland geboren, lebt und arbeitet in Graz, Österreich. Sie studierte Komposition an der Universität Mazedonien (Griechenland), Elektroakustische Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und Komposition – Computermusik am Institut für elektronische Musik und Akustik (IEM) der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Derzeit promoviert sie an der gleichen Universität.
Ihre Kompositionen umfassen Werke für Soloinstrumente, Ensemble, Live- und interaktive Elektronik und wurden in Griechenland, Österreich, Portugal, Deutschland, Dänemark, den Niederlanden und in den USA aufgeführt.

Seit 2018 ist sie Principal Investigator des künstlerischen Forschungsprojekts Inter_agency, das am Institut für Elektronische Musik und Akustik (IEM) in Graz angesiedelt ist und das Potenzial von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen für die elektro-instrumentale Komposition erforscht.
Sie ist Mitglied des elektronischen Duos intra-sonic (Artemi-Maria Gioti und Visda Goudarzi). Sie entwickelte und moderierte zusammen mit Kosmas Giannoutakis das CECIA-Projekt (Collaborative Electroacoustic Composition with Intelligent Agents), bei dem sie die Machine-Learning-Algorithmen in das Projekt implementierte.
Des Weiteren erhielt Artemi – Maria Gioti Für „Temperaturen“ 2016 den KlimARS-Preis sowie für „Imitation Game“ den Giga-Hertz-Produktionspreis des ZKM | Karlsruhe im Jahr 2019.

https://www.artemigioti.com/

Manuel Alcaraz Clemente

Clemente Foto von Contra-Vent-i-Fusta

Manuel Alcaraz Clemente ist ein spanischstämmiger Schlagwerker, der sich auf die Interpretation Neuer Musik spezialisiert hat. Aktiv ist er hauptsächlich als Solist, Kammermusiker, Ensembleschlagwerker und Pädagoge.

Er absolvierte das Bachelorstudium an der Musikhochschule ESMuC in Barcelona, ein künstlerisches Masterstudium an der Musikhochschule ESMAE in Porto und ist Absolvent des Masterstudiengangs Performance Practice in Contemporary Music der Kunstuniversität Graz unter der Leitung des Klangforum Wien.
Seit 2016 ist Manuel Alcaraz Clemente Mitglied des Ensembles Schallfeld in Graz (AT) sowie des Duos Noviga Projekto (PT/AT). Er spielte außerdem mit Neue Musik Ensembles und Orchestern wie dem Klangforum Wien, den Lucerne Festival Alumni, dem Ensemble PHACE und dem Recreation Orchester Graz sowie bei Lucerne Festival, Wien Modern, den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt, dem Festival Klangspuren Schwaz (Tirol), Afekt Festival (Estland), dem Impuls Festival und Steirischen Herbst (Graz) und dem Huddersfield Contemporary Music Festival.

Manuel Alcaraz Clemente gibt Meisterkurse und Workshops an verschiedenen Universitäten und Musikschulen in Österreich, Portugal, Spanien und Slowenien.

https://manuelalcarazclemente.com/

KI kreativ nutzen

Pierre Jodlowski Foto von Wojtek Kornet

Pierre Jodlowski, der französische Komponist, Musiker und Multimediakünstler, kommt mit einem genreübergreifenden Musiktheater zum realtime-Festival im Mai 2023 nach Bremen. Das hochmoderne Stück „Alan T.“ aus dem Jahre 2021 zeigt neben traditionellen Instrumenten auch KI-gesteuerter Elektronik und Avatare.
Aber Jodlowski wird schon vorher nach Bremen kommen, um über dieses Werk zu sprechen.
Am 15. April 2023 wird er in einer Lecture im Haus der Wissenschaft erklären, wie er die KI-gesteuerte Elektronik und die Avatare entwickelt hat, wie er die KI programmierte und was die künstlerische Idee dahinter ist.
Außerdem spricht er über seine Arbeit im Allgemeinen, die im wahrsten Sinne multimedial ist und genreübergreifende Techniken sowie KI-Programmierungen einbezieht.
Die Zuhörenden können während der Lecture bestimmte Themen ausprobieren und Fragen stellen.
Sie wird in englischer Sprache gehalten.

Die Lecture ist konzipiert für Studierende der Informatik, ebenso der Kompositionslehre und alle Interessierte, die hinter die Kulissen eines solch umfangreichen multimedialen und genreübergreifenden Gesamtkunstwerk schauen wollen.

Pierre Jodlowski

studierte Klavier, Saxophon und E-Bass am Conservatoire de Toulouse, anschließend Komposition an der Universität von Toulouse. 1995 erhielt er an der Universität Lyon seinen Abschluss in Musik und Musikwissenschaft sowie 1996 sein Music National Diploma of Higher Studies (DNESM) in elektroakustischer Komposition. Anschließend studierte er am Institut für Forschung und Akustik/Musikkoordination Komposition und Computermusik. Seine Ausbildung schloss er 1998 mit der Erlangung der Habilitation als Professor für elektroakustische Komposition ab.
Jodlowski arbeitet heute als Komponist, Performer und Multimedia-Künstler in vielen Bereichen: Film, interaktive Installationen, Inszenierung.

Samstag, 15.4.2023
14-16 Uhr
Haus der Wissenschaft, Bremen
Karten an der Tageskasse.
Eintritt: 15 € / für Studierende frei!

Je danse – Exartikulations

Instrumentales Werk für Kontrabass, Schlagzeug, kinetisches Instrument und Lautsprecherleinwand (2018)

Die Compagnie DISTORSIONS verwandelt ihre Tänzerin mit einer mehrere Meter hohen Lautsprecherwand in ein kinetisches Instrument.

Am Donnerstag, 18. Mai 2023, kommt die Compagnie DISTORSIONS, eines der Spitzenensembles aus dem diesjährigen Gastland Frankreich, zum realtime-festival nach Bremen. Um 20.30 Uhr wird sie das Stück Exartikulationen (2018) des französischen Komponisten Herve Birolini aufführen. Alle Konzerte des Festivals dauern etwa 45 Minuten.

Der französische Komponist Herve Birolini fügte in seinem Werk getanzte Musik mit dem Spiel eines Kontrabassisten und eines Perkussionisten zu einem Trio zusammen. Die Tänzerin wird dabei über eine mehrere Meter hohe Lautsprecherwand in ein kinetisches Instrument verwandelt. Sie ist mit Aufnahmegeräten ausgestattet, mit deren Hilfe sie ihre Körperbewegungen und ihre Gesten wie eine Malerin auf die Lautsprecherleinwand zeichnet. Statt Farben verwendet sie Klänge.

Für sein Stück ließ sich Birolini von György Ligetis früher elektronischen Komposition Artikulation inspirieren. Ligetis Stück erfährt hier eine völlig neue sinnliche, klangliche und visuelle Interpretation.

Compagnie DISTORSIONS:
Aurore Gruel – Kinetisches Instrument/Tänzerin
Louis-Michel Marion – Kontrabass
Michel Deltruc – Schlagzeug
Herve Birolini – Künstlerische Leitung & Komposition
Werk: Exartikulations (2018) von Herve Birolini

Ticket: 15 €
ermäßigt: 12 €

(ermäßigt sind alle Menschen bis 30 Jahre, Auszubildende, Studierende, Rentner*innen, Erwerbslose und Schwerbeschädigte)

Viten:

Je danse - Exartikulations von Herve Birolini mit Claudia Birkholz Foto von Andreas Caspari

Hervé Birolini

Hervé Birolini studierte von 1990 bis 1993 elektroakustische Musik in Metz am European Centre for Musical Research (CERM). Seit 2002 ist er freischaffender Komponist.
Seine Produktionen wurden auf vielen Festivals in Frankreich und im Ausland gezeigt, wie AKOUSMA, Live at CIRMMT, Signal and Noise, Sound Travels (Kanada), Electronic Presence, Césaré, Electricity, Reims Scène d’Europe, Futura, Entre cour et jardins, Musique Action (Frankreich), Archipelago (Schweiz). Er arbeitete zusammen mit CIRMMT (Centre for Interdisciplinary
Research in Music Media and Technology), SAT (Society for Arts and Technology) Montreal, Cité Musicale-Metz, Césaré – National Centre for Musical Creation, GRM (Musical Research Group) in Paris, La Muse en Circuit National Center der musikalischen Schöpfung in Alfortville sowie CCAM National Stage of Vandoeuvre-lès-Nancy.

Birolini gewann nationale und internationale Preise: Cross-border QuattroPole Prize 2019 mit „Exartikulationen“, Radiophonic Art Prize von La Muse en Circuit, Phonurgia Nova Prize in Arles, First Prize at the Mexico City Sound Art Biennale.
Seine Musik wird regelmäßig in Radio und Fernsehen auf Westdeutscher Rundfunk, France Culture, France Musique, Arte Radio, France 2, France 3, France 5 und Arte ausgestrahlt.
Außerdem unterrichtet er Praktiken im Zusammenhang mit Musik- und Klangerzeugung, insbesondere am INA (National Audiovisual Institute) in Bry-sur-Marne (2008 – 2018), und an der ENSAT (National School of Theatre Arts and Techniques) in Lyon.
hervebirolini.com

Je danse - Exartikulations Michel Deltruc Tänzerin Aurore Gruel Foto von Andreas Caspari

Aurore Gruel

Aurore Gruel wandte sich nach einer klassischen Tanzausbildung dem Studium der Philosophie und dem zeitgenössischen Tanz zu. Sie arbeitet als Performerin, Choreografin und bei interdisziplinären Projekten.
Im Jahr 2004 gründete sie die Compagnie ORMONE und beteiligte sie an Projekten in verschiedenen künstlerischen Bereichen (Tanz, Musik, Kunst, Bild, Film).
Im Januar 2021 übernahm sie die künstlerische Leitung des Laboratoire Chorégraphique de Reims, in der die kreative Schöpfung im Mittelpunkt steht.
www.ormone.net

Louis-Michel Marion

Louis-Michel Marion studierte nach seinen Anfängen als Rock/Blues-Bassist und einem Studium der Logopädie und Sprachwissenschaft anschließend Kontrabass bei Jean-François Jenny-Clark und Pierre Hellouin.
In den letzten zwanzig Jahren widmete er sich im Wesentlichen der Improvisation in Ensembles aller Größen, insbesondere mit Systême Friche/Jacques DiDonato und mit der Choreografin Aurore Gruel.
Er ist auf zeitgenössische Musik spezialisiert und Mitglied des Kollektivs Azéotropes (zeitgenössischer Jazz, Improvisation) um den Pianisten und Komponisten Loris Binot.
2009 gründete er das Archipel Nocturne, ein Streicher- und Percussion-Ensemble, das sich der Improvisation mit offenem Schreiben verschrieben hat.
Er gibt regelmäßig Improvisationsworkshops an Konservatorien, Musikschulen oder im Rahmen von Festivals (Nancy, Metz, Lille, Montreuil, Malzéville, Troyes, Reims, Saint Dié, CNFPT de Nancy, CEFEDEM de Lorraine, CCAM-Scène Nationale de Vandoeuvre les Nancy, Universität Reims-Champagne Ardenne, CRR de Nancy u. a.). Er veröffentlichte mehrere Kompositionen und Solo-CDs.
louismichelmarion.wixsite.com

Michel Deltruc

Michel Deltruc studierte ab 1988 Musik und Schlagzeug. Als erster Jazzpreisträger am Luxemburger Konservatorium in den Klassen von Guy Cabay, Erwin Vann und Jérôme Goldschmidt führte ihn sein Studium nach New York an die HARBORD PERFORMING SCHOOL sowie nach Havanna, wo er mit dem Chefschlagzeuger Mario Jauregui zusammenarbeitet.
Seine professionelle Laufbahn begann er 1990 mit dem DALIA NEGRA Quintett mit Alain Goualch, Diego Imbert und Franck Aghulon, mit dem er bis
heute im „SHAKE ORCHESTRA“ (Lorraine Regional Jazz Orchestra) zusammenarbeitet.
2001 gründete er mit Charlie Davot und Jérôme Hulin die 4 Percussion Instruments Band, später „Thermostat 8“ oder TH8.
Er spielt in zahlreichen Projekten, u. a. bei den Nancy Jazz Pulsations mit dem Vibraphon-Trio mit Franck Tortiller und Guy Cabay mit dem Titel „Larmes de Jazz“ (Jazz Tears).
Er komponiert auch für sein Quintett oder für „Le Groupe EMIL“.

Je danse - Exartikulations begeistert Publikum Foto von Andreas Caspari

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