Christine Ott Foto von Jean-Pierre Rosenkranz

Zwei Konzerte eröffnen das realtime-festival 2023

Mit dem Eröffnungskonzert am Mittwoch, 17. Mai, startet um 19 Uhr das realtime-festival im Sendesaal mit zwei Konzerten: Claudia Janet Birkholz und Laurenz Theinert erzeugen in ihrem „Pas de Deux“ mit Klavier & visual piano einen Klang-Farb-Rausch. Anschließend verzaubert Christine Ott an der Ondes Martenot mit Musik aus anderen Welten und Zeiten.

Opening I: Pas de Deux
Opening II: Ode Mystique
MI | 17. Mai 2023
19.00 Uhr
Sendesaal Bremen

Auch in diesem Jahr bringt das realtime-festival 2023 Stars der zeitgenössischen Musikszene nach Bremen, dieses Jahr aus dem Gastland Frankreich. Unter dem Motto „Mensch-Musik-Maschine“ berauschen Konzerte, Performances und Installationen alle Sinne und laden zu Austausch und Begegnungen ein.

Pas de Deux der besonderen Art

Zum Auftakt präsentiert das Festival zwei Konzerte im Sendesaal Bremen. Im ersten Konzert hat sich die Konzertpianistin Claudia Janet Birkholz zu einem Duo mit Laurenz Theinert zusammengetan. Theinert ist Virtuose an einem besonderen Instrument – dem visual piano. Es übersetzt Klänge in optische und räumliche Lichterscheinungen. Die Klänge liefert Claudia Janet Birkholz am Flügel. Sie spielt Werke der großen Komponisten Hans Otte, György Ligety und Luigi Dallapiccola, die in ihrer Farbigkeit und Struktur eine kongeniale Erweiterung der Lichterscheinungen des visual pianos sind.
Ein Tanz aus Formen und Farben, aus Klängen und Visionen für Augen und Ohren. Linien und Flächen erobern den schlichten Konzertsaal zum Klang meisterlicher Klaviermusik. Das Publikum sitzt mitten im Geschehen und wird von einer Landschaft aus schwebenden Mustern, psychedelischen Farben und betörenden Klängen verzaubert.
Ein Zusammenspiel der Extraklasse, einen Pas De Deux mit Werken der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts.

Claudia Janet Birkholz studierte Klavier an der Hochschule für Künste in Bremen bei Kurt Seibert und ist dort seit 1993 Dozentin für Klavier und zeitgenössische Musik. Sie trat u.a. bei den Bodenseefestspielen, dem Schleswig-Holstein-Musikfestival, Gaudeamus MusicWeek, Wien modern, den Berliner Festwochen, dem Ultraschallfestival, dem Festival für zeitgemäße Musik Bludenz und den Bregenzer Festspielen auf und widmet sich in letzter Zeit besonders der Entwicklung neuer Konzertformate in Zusammenarbeit mit Neurowissenschaftlern, Psychologen, KI-Forschern und Mathematikern. Sie ist Initiatorin des Vereins „Realtime-Forum Neue Musik“ e.V. und künstlerische Leiterin des „Realtime Festivals für Neue Musik Bremen“, das jedes zweite Jahr in Bremen stattfindet.

Laurenz Theinert studierte an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste, Stuttgart und Leicester University, GB. Als Live-Licht- und Medienkünstler konzentriert er sein Schaffen auf visuelle Erfahrungen, die nicht bildhaft auf etwas verweisen. Mit seinem selbst entwickelten „visual piano“ spielte er Performances auf der ganzen Welt von Sao Paulo, London, Sydney, Berlin über New York bis Singapur. Theinert erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie den VBKW Förderpreis (2009), den MuVI3 Award für synästhetische Medienkunst (2011), den Visual Music Award (2018) oder das Kavalierhausstipendium in Langenargen (2018).

Ode Mystique mit zauberhaften Klängen

Im zweiten Konzert des Abends erklingt nach einer Pause Musik wie aus anderen Welten und Zeiten, die Christine Ott, der Stargast aus Frankreich, an der Ondes Martenot nach Bremen bringt.
Die Ondes Martenot, ein monophones elektronisches Musikinstrument mit sieben Oktaven Umfang, machte seit seiner Erfindung im Jahr 1928 mit seinem variablen Klang Furore. Das elektronische Tasteninstrument wird mit der rechten Hand über ein Manual oder mittels eines Ringes gespielt, während mit der linken Hand Dynamik und Klangfarbe gesteuert werden können. Messiaen, Honegger oder Koechlin komponierten für das Instrument. Auch in der Filmmusik ist es bis heute oft zu hören (Die wunderbare Welt der Amelie).
Anklänge an die Pop-Musik und den Soundtrack eines Films werden auch in Otts Konzert aufblitzen. Neben Klassikern des Genres wird Christine Ott zudem eigene Werke spielen.

Christine Ott gilt als die Virtuosin des Ondes Martenot, außerdem ist sie Pianistin, Komponistin und Lehrerin am Straßburger Konservatorium. Sie ist Goldmedaillengewinnerin des Straßburger Konservatoriums, gewann den Preis des Nationalen Konservatoriums für Musik und Tanz in Paris und 2002 den ersten Preis für Kompositionen von François de Roubaix beim Antibes World Underwater Image Festival. Ott trat als Solo-Wave-Spielerin in vielen klassischen Orchestern und Festivals sowie mit Ensembles überall auf der Welt auf.

Eine Viertelstunde vor Beginn wird vor jedem Konzert eine Einführung zu den Künstler:innen und Werken angeboten.

Claudia Janet Birkholz – Klavier
Laurenz Theinert – visual piano
Werke von Hans Otte, György Ligeti und Luici Dallapiccola

Christine Ott – Ondes Martenot und Elektronik
Werke von Edouard Michael, Vincent Hänni, Karen Tanaka, Christine Ott und Bernard Parmegiani


Jedes Konzert dauert etwa 45 Minuten! Im Sendesaal ist freie Platzwahl.

Ticket: 40 €
ermäßigt: 12 €

(ermäßigt sind alle Menschen bis 30 Jahre, Auszubildende, Studierende, Rentner*innen, Erwerbslose und Schwerbeschädigte)

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